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19.04.22 –
PRESSEMITTEILUNG
Gestörte Lieferketten, hohe Energie- und Rohstoffpreise: Beim Gespräch mit der Geschäftsführung der BASF Catalysts Germany GmbH tauschte sich die hiesige Bundestagsabgeordnete Katja Keul, Bündnis 90/Die Grünen, darüber aus, was die Auswirkungen der Energiewende und des Krieges in der Ukraine für das Unternehmen konkret bedeuten und mit welchen Szenarien in den nächsten Monaten gerechnet werden muss.
„Die Kosten für Rohmaterialien und Energie sind innerhalb eines Jahres stark angestiegen,“ berichtet der Nienburger Geschäftsführer des Werks für mobile Abgaskatalysatoren, Matthias Steinkamp. Die drei Manager des Nienburger BASF-Standortes sehen, dass die eigenen Energiesparmaßnahmen den erwarteten weiteren Kostenanstieg nicht kompensieren können. „Unsere Anlagen können nicht einfach an- und abgeschaltet werden“, erklärt Rudolf Piehl, der in Nienburg das BASF Adsorbentienwerk leitet. „Die Maschinen könnten sogar beschädigt werden“, ergänzt Steinkamp. Aktuell gäbe es keine Alternative zum Gas. Geschäftsführer Daniel Wussow warnt davor, dass die Werke im internationalen Vergleich ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnten. Das Unternehmen gelte als nicht systemrelevant und könne daher bei Gaslieferungen von den Stadtwerken keine Sonderbehandlung erwarten. „Wir fühlen uns machtlos“, so Wussow. Keul kündigte Unterstützung an: "Wir legen ein neues Zuschussprogramm zur temporären Kostendämpfung des Preisanstieges bei Erdgas und Strom für energieintensive Unternehmen auf, die im internationalen Wettbewerb stehen; das betrifft circa 4 000 Unternehmen und umfasst 5 Milliarden Euro. Damit wollen wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten."
Das Unternehmen sucht bereits nach alternativen Lösungen zum Gas. „Wir müssen langfristig die Anlagen auf elektrisches Heizen umrüsten“, weiß Piehl. Doch als Hersteller von Katalysatoren für Verbrennungsmotoren kommt auf das Unternehmen außerdem noch die Bewältigung des Umstiegs auf die Elektromobilität zu. „Weniger Autos mit jeweils mehr Katalysatoren“ lautet die Formel für immer schadstoffärmere Verbrenner, erzählt Wussow. Zusätzlich arbeiten er und sein Team mit Hochdruck daran, neue Applikationen zu finden, die auch in Nienburg produziert werden könnten. „Der Strukturwandel wird kommen, auch für diesen Standort“, so Wussow.
Durch Versäumnisse der Vergangenheit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien müsse der Strukturwandel jetzt umso schneller geschehen, was leider auch schmerzhafter sei, als wenn man sich rechtzeitig vorbereitet hätte, kritisiert Keul die Vorgängerregierung. Doch jetzt mache die Ampel den Weg frei für mehr Energiesouveränität. „Mit dem aktuellen umfangreichen Gesetzespaket für den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien schaffen wir die EEG-Umlage ab, vereinfachen die Regelungen für den Eigenverbrauch, privilegieren dabei die Industrie und entbürokratisieren das Energierecht."
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