Mobilität, Klimakrise, Artenvielfalt und Corona

Im Gespräch mit Samtgemeinde Bürgermeister Bernd Schönemann

25.08.20 –

PRESSEMITTEILUNG

Mobilität, Klimakrise, Artenvielfalt und Corona waren Themen des Treffens der Bundestagsabgeordneten Katja Keul, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, und Samtgemeinde Bürgermeister Bernd Schönemann

Die Bundestagsabgeordneten Katja Keul, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, war mit dem E-Auto angereist und freute sich über die funktionierende Ladesäule am Rathaus des Samtgemeindebürgermeisters von Eilsen, Bernd
Schönemann. „Das ist ja leider noch nicht überall in Schaumburg der Fall“, so Keuls Erfahrung. Mobilität war eines der Themen, über die die Politiker bei Ihrem Treffen gesprochen haben. „Wir müssen Mobilitätslösungen finden, die klimafreundlicher und zeitlich mit dem Auto konkurrieren können“, weiß Schönemann, der selbst gerne auf dem Fahrrad durchs Weserbergland fährt. Keul war sehr interessiert an den Plänen zur Reaktivierung der Schienenstrecke Stadthagen-Obernkirchen-Bad Eilsen-Rinteln. Ziel sei es, eine Verbindung von Rinteln nach Hannover zu schaffen. Bei einer Wirtschaftlichkeit von unter 0,6 sei das jedoch schwierig umzusetzen, gibt Schönemann zu bedenken. Er weiß jedoch auch um die Komplexität des Themas und das große Engagement des Fördervereins Eisenbahn Rinteln- Stadthagen (Ferst). Die Bückebergbahn Rinteln-Stadthagen GmbH bedient schon jetzt einige gewerbliche Nutzer, so Schönemann.

Auch der Ausbau oder Neubau einer Trassenverbindung von Köln nach Berlin durch das Schaumburger Land wurde angesprochen. Beide Politiker sind gegen einen Neubau und für die Bestandsstrecke. „Ich bin für den
Deutschlandtakt“, stellt Keul klar, „jedoch muss die Umsetzung mit dem geringsten Eingriff in die Natur und für die Menschen erfolgen.“ Beide warten gespannt auf das Bürgerdialogverfahren. „Erst wenn die Varianten vorliegen, sind die Grundlagen vorhanden, um sich entsprechend in den Bürgerdialog einzubringen,“ gibt Keul zu bedenken. Schönemann hoffe, dass die Bürgerinitiativen ihre Reserven schonen, um alle Energie auf das Dialogverfahren zu richten. Alle wollen mehr
Bahn, sind sich Keul und Schönemann sicher. Auch hinsichtlich der Klimakrise sei das gefordert. 


Auch in der Samtgemeinde Eilsen mache sich die Klimakrise bemerkbar. Die Trockenheit setze den Wäldern zu und Extremwetterlagen führten zu Hochwasser und Unterspülungen, berichtet Schönemann. Im Samtgemeinderat wird gerade ein Antrag von Grünen und SPD zur Renaturierung der Aue diskutiert. „Hier ist jedoch schon eine Menge passiert“, gibt der Samtgemeindebürgermeister zu bedenken. Zudem gehöre die Aue dem Land Niedersachsen. „Wir liegen nicht allein an der Aue. Falls wir hier etwas stauen oder ähnliche Änderungen vornehmen, kann das für andere Gemeinden und Kommunen, die auch an der Aue liegen, Auswirkungen haben. Das sollte schon mit dem Landkreis zusammen erarbeitet werden“, findet Schönemann. Keul begrüßt, dass das Thema Natur- und Artenschutz durch die Klimakrise endlich an Dringlichkeit gewonnen hat. „Da muss noch viel mehr getan werden.“ Daher unterstütze sie auch das Niedersächsische Volksbegehren "Artenvielfalt. Jetzt!"

Die Kurgäste wissen die Natur in und um Bad Eilsen zu schätzen, erzählt Schönemann. Jedoch hätte auch den Kurort die Coronakrise hart getroffen. „Wir hatten zeitweilig einen Rückgang des Tourismus von 75 Prozent“, berichtet Schönemann. „Das war schon heftig.“ Mittlerweile erholen sich die Zahlen. Aber er freue sich, dass sich in der Samtgemeinde größtenteils an die getroffenen Schutzmaßnahmen gehalten werde. In der Sommerpause sei die Grundschule der Samtgemeinde umgebaut worden und drei neue Räume für die ABC-Schützen hergerichtet worden. „Ich hätte mir gewünscht, wenn der Fokus von Anfang an mehr auf den Kitas und Schulen gelegen hätte“, betont Keul, die wenig Verständnis
für Urlaub in Risikoländern hat. „Die Zahlen der Infektionen steigen wieder an. Das wird hoffentlich nicht wieder zu Lasten der Kinder und Jugendlichen gehen“, so Keul. „Wir sind bisher ganz gut durch die Krise gekommen,“ sind sich die beiden Politiker einig und verabschieden sich draußen an der E-Ladesäule mit Corona bedingtem Abstand.
 

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