Katja Keul MdB

Staatsministerin im Auswärtigen Amt

Integration braucht Brückenbauer*innen!

27.06.23 –

PRESSEMITTEILUNG

Aus freudigem Anlass trafen sich in der grünen Geschäftsstelle die hiesige Bundestagsabgeordnete Katja Keul, Lemlem Gabramariam und ihr Sohn Naod, Helge Piepenburg, Vorstandsmitglied des grünen Kreisverbandes und Lehrer am Ratsgymnasium Stadthagen, Kreistagsmitglied und Fraktionsvorsitzender der Grünen, Michael Dombrowski, Dagmar Sever und Jolanta Cerne von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe sowie die Integrationslotsin Annegret Teismann zum Austausch. Im Oktober hatte sich Keul in Äthiopien mit dem Fall des 13-jährigen Naod befasst, der seit 7 Jahren in Tigray darauf wartete, seiner Mutter nach Deutschland zu folgen. "Das ganze Team hat sich mit mir gefreut, als wir die gute Nachricht erhielten und erfuhren, dass Mutter und Sohn wiedervereint seien", berichtet Keul. Das sei nur möglich gewesen, da viele Menschen mitgeholfen hätten. Doch letzten Endes gehöre dazu auch eine gehörige Portion Glück, freut sich die Staatsministerin. "Endlich einmal positive Nachrichten. Daher ist das heutige Treffen für mich auch etwas ganz Besonderes."
Seit Februar diesen Jahres ist Naod im Landkreis Schaumburg angekommen und kann sich bereits fließend auf Deutsch unterhalten. Naod geht auf das Ratsgymnasium und fühlt sich schon wohl in seiner neuen Heimat. Besondere Stütze der Familie ist die Integrationslotsin Annegret Teismann, die den Lerneifer von Mutter und Sohn schätzt. Sie half bei der Suche nach einer geeigneten Schule und freut sich, dass die Aufnahme am Ratsgymnasium problemlos abgelaufen sei. "Wir sind am Ratsgymnasium mit zwei Lehrkräften, die Deutsch als Fremdsprache unterrichten und drei pädagogischen Mitarbeiter*innen für Schüler*innen aus der Ukraine gut aufgestellt", berichtet Piepenburg. Für eine gelungene Integration sei es auch wichtig, so der Lehrer, dass klar sei, ob man in Deutschland bleiben wolle oder nicht. Gerade bei den syrischen Schülern hätte das die Integration leichter gemacht. Die innere Einstellung sei ein wichtiger Motivationsfaktor. "Naod ist ebenso ehrgeizig wie seine Mutter", erzählt Teismann, die selbst als Lehrerin tätig war. Der Gymnasiast möchte später einmal Flugzeugingenieur werden.
"Für eine gelungene Integration brauchen wir Brückenbauer*innen", ist sich Sever von der Koordinierungsstelle des Landkreises sicher. Der von ihr begleitete wöchentliche Frauentreff in Stadthagen habe sich über die Jahre etabliert. Viele Besucherinnen seien mittlerweile selbst ehrenamtlich tätig. "Jetzt brauchen wir nur noch ein breiteres Angebot für Männer in Schaumburg", findet Sever. Mit dem Männerkaffee der AWO sei in Stadthagen bereits ein guter Anfang gemacht. Das dafür nötige Geld komme vom Landkreis. "Durch den Integrationspolitischen Fördertopf fließen jährlich 110.000 Euro in große und kleine Projekte des Landkreises", berichtet Dombrowski. Das Projekt des Pfarrgartens in Obernkirchen, der gemeinsam mit Geflüchteten gestaltet wurde, sei ihm als Obernkirchener besonders in Erinnerung geblieben. Integrationsprojekte erhielten im Landkreis gute Unterstützung, so Dombrowski.

Zusammenhalt entstehe aber letzten Endes durch Begegnung, sind sich die Gesprächsteilnehmer einig. "Ich habe die richtigen Menschen kennengelernt", erzählt Gabramariam und gibt jetzt als Multiplikatorin ihre Erfahrungen an Geflüchtete in Schaumburg weiter. Sie habe aufgrund des Aufenthalttitels damals keinen Deutschkurs erhalten und über den "Frauentreff" der AWO die deutsche Sprache gelernt. "Das haben wir in der Ampel zum Glück Anfang Januar mit dem Chancen-Aufenthaltsrecht geändert, da jetzt von Anfang an Asylsuchenden an Integrationskursen und Berufssprachkurse teilnehmen können", so Keul. Auch leiste das Gesetz einen wichtigen Beitrag gegen den Arbeitskräftemangel. "Wir alle profitieren von Integration", ist sich Keul sicher. "Vielfalt ist längst Realität in Deutschland, ist unsere Stärke und bietet viele Chancen."

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